Neuigkeiten von der Weißrussischen Eisenbahn (nach einer Presseinformation der BC)
Realisiert wurde das Projekt durch die BC auf der bestehenden Infrastruktur. Zielsetzung ist die Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs sowie die Erweiterung des Leistungsspektrums.
Der DP3 verfügt über 143 Sitzplätze. Die neuen Fahrzeuge entsprechen den Anforderungen an die Verkehrssicherheit und des Reisekomforts. Den Reisenden stehen großzügige Fahrgasträume, weiche Sitze mit individueller Einstellung der Rücken- und Armlehnen und ein abgesenkter Wagenboden (600 mm) für ein schnelles Ein- und Aussteigen zur Verfügung. Je ein Reisezugwagen verfügt über einen Mehrzweckbereich für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität und zur Unterbringung von Großgepäck. Weiterhin verfügt der Zug über zwei Vakuumtoiletten, von denen eine behindertengerecht ausgelegt ist. Die Fahrgasträume sind mit Klimaanlage, Steckdosen, Videoüberwachung und Fahrgastinformationssystemen ausgestattet.
Feierliche Eröffnung des neuen Werkes von Stadler unweit von Minsk
Der Präsident der Republik Belarus Alexander Lukaschenko und der CEO der Unternehmensgruppe Stadler Rail Group Peter Spuhler, gleichzeitig auch Firmeninhaber, gaben den Startschuss zur Betriebsaufnahme eines neuen Stadler-Werkes für die Herstellung von Erzeugnissen des Eisenbahnverkehrs. Das Werk, gelegen in der Republik Belarus in Fanipol, wird für die Fertigung von Schienenfahrzeugen für die in den Ländern der GUS genutzte Breitspur ausgelegt sein. Der erste Auftrag des neuen Werkes beinhaltet die Produktion von 21 Doppelstockzügen für den russischen Eisenbahnbetreiber Aeroexpress, der sich mit der Schienenbeförderung von Fahrgästen zu Flughäfen befasst. Die maximale Kapazität des neuen Werkes beträgt 120 Wagen im Jahr. Die Entscheidung zur Eröffnung des neuen Fertigungsbetriebes in Belarus durch die Unternehmensgruppe Stadler wurde getragen von dem Erfordernis, sich der gestiegenen Nachfrage nach Breitspurzügen in den sich dynamisch entwickelnden Ländern der GUS zu stellen. Die Wahl von Fanipol als Produktionsstandort geschah nicht zufällig - die Ursachen liegen darin begründet, dass Belarus über qualifizierte Personalressourcen verfügt, an Nachbarländer grenzt, deren Bahnen über eine Spurweite von 1520 mm verfügen und sich das Land auf dem Territorium der Zollunion befindet, die neben der Republik Belarus die Republik Kasachstan und die Russische Föderation einschließt.
Stadler Minsk konzentriert sich auf die Produktion von Schienenfahrzeugen für die Eisenbahnen der OSShD mit der Spurweite 1520 mm. Das Werk ist in der Lage, Schweißarbeiten und die Farbgebung an Wagen in Aluminiumbauweise sowie die Montage von Schienenfahrzeugen und die Arbeiten zur Inbetriebsetzung auszuführen. Das erste Vorhaben, an dem Stadler Minsk beteiligt ist, ist der Vertrag zur Fertigung von 25 Doppelstockzügen für den Eisenbahnbetreiber Aeroexpress - 21 Stück der bestellten Züge werden in Fanipol produziert. Künftig wird das Werk auch alle anderen Aufträge für die Länder der GUS erfüllen, einschließlich der Lieferungen für die Weißrussische Eisenbahn (BC).
Innerhalb der Unternehmensgruppe zeichnet Stadler Minsk nunmehr auch verantwortlich für die Konstruktion und Produktion von Oberleitungsbussen und Straßenbahnen - dieses Geschäft gelang dem Werk dank der Aktiva von Belkom-munmasch, deren Ausrüstung und geistiges Eigentum in den Besitz eines Gemeinschaftsunternehmens als Beteiligung des Gebietes Minsk überführt wurde. In diesem Jahr konnte auf der InnoTrans, der größten europäischen Eisenbahnfachmesse, das erste Breitspurfahrzeug von Stadler in diesem Sektor präsentiert werden - die neueste ultramoderne Straßenbahn Metelica, die speziell für den Markt der Länder der GUS konstruiert wurde. Der erste von 25 Doppelstockzügen, die vom russischen Eisenbahnbetreiber Aeroexpress beim Schweizer Hersteller für Schienenfahrzeuge Stadler Rail Group bestellt wurden, traf bereits am 13. November 2014 im unlängst vom Betreiber modernisierten Betriebswerk „Iljitsch" in Moskau ein und wurde den Oberhäuptern der Stadt und den Massenmedien vorgestellt.
Die Wagen des ersten Triebzuges, die vom Stadler-Werk in Altenrhein produziert wurden, gelangten mit speziellen Schwerlastern in den Basler Hafen, wurden dort auf ein Containerschiff verladen, auf dem Rhein nach dem Amsterdamer Hafen und anschließend mit einem anderen Schiff nach dem Hafen Sassnitz verschifft, wo die Wagen zu einem Zugverband gekuppelt und per Fährschiff nach Klaipeda transportiert wurden. Von dort aus erreichte der Zug das Stadler-Werk in Belarus, wo seine Inbetriebsetzung erfolgte. Nach dem Durchlaufen der Abnahmeprozeduren im Werk werden die Züge auf dem Versuchsring in Schtscherbinka bei Moskau eintreffen, wo sie komplexen Erprobungen unterzogen werden und ihre Zertifizierung erfolgt. Der Beginn des kommerziellen Betriebs des ersten Zuges ist für Juni 2015 vorgesehen, der 25. Zug als letzter der Serie steht erwartungsgemäß für die Beförderung der Fahrgäste im Juni 2016 zur Verfügung.
Die rasante Entwicklung der Unternehmensgruppe Stadler am Eisenbahnverkehrsmarkt der Mitgliedsländer der OSShD mit 1520-mm-Breitspur setzte buchstäblich in den letzten Jahren ein. Seit 2006 orderte der finnische Eisenbahnbetreiber Junakalusto Oy bei Stadler insgesamt 75 Einheiten des Elektro-triebzugs FLIRT, die Weißrussische Eisenbahn beschaffte 18 Einheiten dieser Baureihe. Auch realisierte Stadler einen Auftrag zur Lieferung von 18 Elektro- und 20 Dieseltriebzügen FLIRT für das Unternehmen Estnische Linienzüge (Elron) in Estland. Unlängst wurde vom Unternehmen ein Vertrag über die Lieferung von 30 Schlafwagen einschließlich Speisewagen nach Aserbaidschan für die Destination Baku - Tiflis - Istanbul geschlossen.